Mitte Juli 2013 hielt der Heimatverein Reesen e.V. den Zuwendungsbescheid, erstellt vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Stendal, in den Händen und heute wird bereits Richtfest gefeiert.
Ein generationenübergreifendes Zentrum wird nun Stück für Stück mitten in dem rund 500 Einwohner zählenden Burger Ortsteil entstehen.
Der erste nun gestartete Abschnitt umfasst dabei die Rettung der Pfarrscheune, indem das Dach nebst Fenster, Fußboden und Toren erneuert, das Lehmfachwerk ausgebessert und eine Ausstellungsfläche geschaffen wird. Die Investitionskosten dafür belaufen sich auf rund 214.000 Euro, davon fließen Gelder der EU und des Landes mit knapp 133.000 Euro. Die Lokalen Aktionsgruppe „Zwischen Elbe und Fiener Bruch“ nahm die Umsetzung dieses Projektes auf ihre Prioritätenliste 2013 und wird die Umsetzung bis Jahresende weiter begleiten. Dr. Paul, Leiter der Lokalen Aktionsgruppe, betonte die Einzigartigkeit des hier gelebten bürgerschaftlichen Engagements vor Ort.
Bereits Ende des 17. Jahrhunderts erbauten die Ur-Ur-Ur-Großväter und -mütter der Reesener den Vierseitenhof mit Scheune, Stallanlagen und Pfarrhaus zwischen der Kirche und dem heutigen Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“. Ein Ensemble, das es rund um die 300 Jahre alte Stieleiche zu erhalten gilt.
Auf Initiative des ortsansässigen Heimatvereins berieten die Einwohner über eine mögliche zukünftige Nutzung und waren sich schnell einig, hier einen Treffpunkt für Jung und Alt schaffen zu wollen.Für Vereine und Bürger aus dem Ort und der Umgebung soll die Pfarrscheune zukünftig zur Verfügung stehen, für Versammlungen, Feste und Ausstellungen.
Die regionale Wertschöpfung liegt den Initiatoren dabei besonders am Herzen. So werden in die Sanierung örtliche Handwerker einbezogen, die ihre Kunst von damals und heute sichtbar werden lassen. Für die gastronomische Versorgung konnte eine Kooperation mit dem nahe gelegenen Gasthaus „Zur Mühle“ eingegangen werden. Und auch für die Landesgartenschau in Burg 2018 planen die Reesener eine aktive Teilnahme, wenn bis dahin auch das Stallgebäude saniert sowie die Außenanlagen ansprechend gestaltet worden sind.
Dass das Projekt auf fruchtbaren Boden fallen wird, bewies die kürzlich abgeschlossene Befragung der Einwohner durch die Hochschule Magdeburg-Stendal, die das Projekt wissenschaftlich begleitet. Demnach fühlen sich 93 Prozent der Befragten wohl in Reesen und erhoffen sich durch das Vorhaben vor allem eine weitere Stärkung des Zusammenhaltes sowie ein Zusammenwachsen der Generationen.
Leadermanagerin Heike Winkelmann hat wohl auch deshalb keinerlei Befürchtungen um die Nachhaltigkeit des Reesener Vorhabens.
Die laufende EU Förderphase 2007-2013 endet zum Dezember 2013. Bisher konnte die LAG insgesamt 55 Leader-Projekte auf den Weg bringen, damit Investitionen in einer Höhe von ca.4,6 Mio. Euro umsetzen. EU Mittel in Höhe von 2,1 Mio. Euro sind somit in die Region, die sich erstmalig mit der Leader-Methode befasst hat, geflossen. Da noch einige Projekte in der Bearbeitung beim ALFF liegen, geht die LAG von einer Ausschöpfung aller Mittel aus.
Der Focus der LAG liegt neben der aktuellen Umsetzung der Leader-Strategie auch schon auf die zukünftige Förderphase Leader 2014-2020. Eine Teilnahme am Leader-Wettbewerb wurde bereits im Jahr 2012 beschlossen. Bereits heute werden hierfür gute Ideen und Konzepte entgegengenommen.
Donnerstag, 15.08.2013
93 % Weiterempfehlung – Reesener feiern Richtfest ihrer Pfarrscheune
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